AUFTRAG ABLEHENEN – AUS PRINZIP

Posted By hs-gestaltung
Dezember 12, 2020
AUFTRAG ABLEHENEN – AUS PRINZIP

„Wenn du es nicht machst, dann halt ein anderer“.

Mit der Aussicht auf Jobverlust durch Arbeitsverweigerung ist die Hemmschwelle einen Auftrag abzulehnen schon sehr groß. Ich verstehe das, denn es gibt tausende von uns Mediengestaltern, Grafik Designern, Fotografen, Kommunikationsdesigner, … darunter sind einige, die was können und es wird sich immer jemand finden, der deinen Job mit Handkuss übernimmt. Harte Worte und nicht sonderlich motivierend, aber realistisch. Muss ich also jeden Job annehmen, damit ich auch morgen noch meine Miete bezahlen kann? Und wenn das bedeutet, dass ich mir ab sofort meine Zähne im Dunklen putze, um mein Spiegelbild nicht sehen zu müssen?

 

Ich möchte dir in diesem Beitrag nicht sagen, was du tun sollst – das kann ich auch gar nicht. Ich möchte nur Impulse schaffen, einmal über das eigene Standing nachzudenken. Bist du eher Team Mitläufer oder der unverbesserliche Weltverbesserer? Und egal was dabei rauskommt und welchen Schluss du daraus für dich ziehst, Hauptsache du hast darüber nachgedacht, dich bewusst entschieden – also ein Prinzip kreiert – so oder so.

 

Ich möchte dir in diesem Beitrag nicht sagen, was du tun sollst – das kann ich auch gar nicht. Ich möchte nur Impulse schaffen, einmal über das eigene Standing nachzudenken. Bist du eher Team Mitläufer oder der unverbesserliche Weltverbesserer? Und egal was dabei rauskommt und welchen Schluss du daraus für dich ziehst, Hauptsache du hast darüber nachgedacht, dich bewusst entschieden – also ein Prinzip kreiert – so oder so.

 

Was sind dir deine Prinzipien wert?

Was macht dich aus? Das ist zum einen deine Nase, aber das sind auch deine Werte, das wofür du stehst. Privat ist das oft ganz leicht zu kommunizieren. Zum Beispiel: „Ich mag keinen Krieg und ich halte Massentierhaltung für das Letzte!“ Soweit, so nachvollziehbar.

Jetzt arbeitest du in einer Agentur, die die neue Kampagne für Rheinmetall machen soll, die über 50 % ihrer Umsätze mit Rüstung tätigen.

Oder du bist selbständig und ein Wurst & Fleischfabrikant würde gerne, dass du die Werbematerialien erstellst. Und nein, wir reden hier nicht von Demeter zertifizierten Premium-Schnitzeln, sondern von Aufschnitt für 98 Cent.

Was sind deine Prinzipien wirklich wert, wenn es ums Geld geht, oder um beeindruckende Referenzen?

 

 

 

Wie kann ich einen Auftrag aus moralischen Gründen absagen?

Zuerst einmal musst du dir im Klaren sein, für wen oder was du nicht arbeiten willst oder positiv formuliert, wer deine Zielgruppe ist und wen du ansprechen möchtest – Stichwort Profil bzw. Branding.

Das gilt in erster Linie für Selbständige, funktioniert aber auch im Angestellten- oder Freelancer-Verhältnis. Hier macht es natürlich Sinn, die Kunden der Agentur vorab zu recherchieren und die Philosophie deiner Auftraggeber herauszufinden. Wenn da was dabei ist, was mit deinen Wertvorstellungen kollidiert, dann macht es natürlich keinen Sinn, sich dort zu bewerben.

Jetzt kommt eine Anfrage und nach 2 Minuten ist dir klar, dass das gar nicht klargeht. Folge dem Impuls und sage ab. Fang gar nicht erst an, dir das schön zu reden und hinzubiegen. Ich glaube nicht, dass du besonders gute Arbeit leistest, wenn du das eigentlich gar nicht tun möchtest. Begründe in deiner Absage, warum – ehrlich aber höflich. Der Metzger wird es verstehen, dass du als Vegetarier unmöglich eine passende Werbestrategie für Dosengulasch aufbauen kannst.

 

Du traust dich nicht aus Angst vor Unverständnis, weil du gerade eh eine Flaute hast und nicht weißt, wann der nächste Auftrag kommt oder du deinen Job ganz verlieren könntest? Nach meiner Erfahrung, wird das nicht deine beste Arbeit. Den Auftrag erledigst du (unterbewusst) widerwillig und das spüren dein Chef oder dein Kunde auch. Es ist oft nur eine Frage der Zeit, bis das die Folgen nach sich zieht, die du schon befürchtet hattest.

Sei ein Vorbild für deine Kollegen, die deine Einstellung zwar gut finden, aber sich nie trauen würden den Auftrag abzulehnen. Wer etwas bewegen will, sollte authentisch seine Ziele verfolgen. Nutze die Zeit für dein eigenes Marketing, deine Akquise und die Stärkung deiner Position – und deiner Prinzipien. Und nochmal: ich schreibe hier nicht aus dem goldenen Käfig, sondern von dem harten Boden der Tatsachen.

 

 

Fazit

Wenn wir an dem Punkt sind, für Geld alles zu machen, dann gibt es sicherlich andere Branchen, die sich in monetärer Hinsicht besser lohnen würden.
Als Designer können wir die Welt schön und bunt machen, wir kommunizieren nach Außen, machen Marken und Botschaften sichtbar. Das ist unser Job und in gewisser Weise auch unser kleiner Fußabdruck, den wir hinterlassen.

In der kreativen und kreierenden Arbeit ist immer ein Stück von mir selbst drin. Ich persönlich möchte das, was ich für gut, stimmig oder sinnhaft empfinde, gerne mitgestalten und was ich zutiefst ablehne soll nicht durch mich eine Plattform bekommen.

Diese Grenze möchte ich nicht mehr überschreiten, denn Geld ist zwar wichtig, aber nicht alles. Wer ehrlich und selbstbewusst ist wird auch die Aufträge anziehen, die locker von der Hand gehen und Spaß machen. Träumer? Nein, überzeugt davon.

 

 

 

 

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