Wenn du einen Designer beauftragst, dann geht es nicht darum, kurz etwas auf Canva zu basteln. Du möchtest ja aus dem Brei der Einheitsdesigns rausstechen und etwas individuell auf dich zugeschnittenes haben. Ein „Hallo, mach mal“ genügt dafür nicht. Bis ein Logo, ein Layout oder eine Verpackung fertig sind, benötigt es etwas Vorarbeit. Jeder Auftrag ist natürlich anders, aber ich erzähle mal, wie so etwas grob aussehen kann.
1. Das Briefing
Du hast es schon bemerkt, in der Designwelt benutzen wir gerne englische Begriffe – das ist cool und wenn es kompliziert klingt – umso besser. Nein Spaß, bevor der erste Strich aufs Papier kommt und das Grafikprogramm geöffnet wird, muss erst mal klar sein um was es geht.
Ich nutze dafür gerne eine Checkiste, die ich entweder gemeinsam mit dem Kunden durchgehe oder vorab zusende. Da werden so Fragen beantwortet wie:
– Wer ist der Kunde?
– Welche Zielgruppe wird angesprochen?
– Welche Botschaft soll vermittelt werden?
– Ideen des Kunden / welcher Stil wird bevorzugt und was gefällt denn so gar nicht?
– Wann ist die Deadline?
2. Das Angebot / der Auftrag
Wenn Kunde und Designer sich vorstellen können, gemeinsam das Projekt zu realisieren (menschlich wie handwerklich), erstellt der Designer ein Angebot, mit den zu erwartenden Kosten und Zeitabschnitten verschiedener Arbeitsschritte. Daraufhin erteilt der Kunde den Auftrag.
3. Der erste Entwurf
Der erste Entwurf baut auf dem Briefing auf und ist der wichtigste Schritt auf dem Weg zum fertigen Design. Er dient als Grundlage um abzustimmen ob die Ideen umsetzbar sind und das Kommunikationsziel erreicht wird.
Entwürfe sind in der Regel noch unausgearbeitete Skizzen. Es mag für den Laien manchmal so aussehen, als wäre alles in fünf Minuten erstellt worden, doch meistens ging diesen paar Strichen, Farbkombis, Schriftauswahlen etc. ein langer Prozess voraus.
4. Der zweite Entwurf
Vielleicht haben die ersten Entwürfe dem Kunden noch nicht zugesagt oder während des Entwicklungsprozesses sind neue Ideen aufgetaucht, die vielleicht noch besser passen würden.
Dann geht es in die zweite oder manchmal auch dritte Runde. Wir aber schon ziemlich nah an am Ziel. Meist werden da noch Anpassungen oder Varianten ausgearbeitet.
Da die Entwicklung von Designideen (Entwürfen) die eigentliche Hauptaufgabe jedes Kreativschaffenden ist, gilt dieser als Vergütungspflichtig – auch wenn es dem Kunden noch nicht final gefällt.
Oftmals wird das so gehandhabt, dass für Entwurfsarbeiten extra abgerechnet wird.
Erst wenn der Designer die gewünschten Nutzungsrechte einräumt, darf der Kunde die Entwürfe verwenden.
Möchte der Kunde selbst Änderungen vornehmen, muss er die Zustimmung des Designers holen.
→ Achtung, das Nutzungsrecht ist nicht mit dem Urheberrecht gleichzusetzen. Das Urheberrecht ist ein Persönlichkeitsrecht, das nur dem zusteht, der das Werk geschaffen hat (also keiner Agentur sondern immer der Designer selbst).
5. Die Reinzeichnung
Die Entwürfe sind gut und gefallen?
Dann geht es vom Rohlayout in die druckfertige Vorlage. Das heißt Blindtexte werden mit dem richtigen Text ersetzt, Fotos ausgewählt und bearbeitet oder das Logo so aufbereitet, dass es für weitere Medien genutzt werden kann.
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